Rund 70 % des für die Trinkwasserversorgung geförderten Wassers entstammt in Deutschland dem Grundwasser. Grundwasser entsteht - und dies gilt gleichermaßen für natürliche Mineralwässer - wenn Niederschläge in den Boden versickern. Da Wasser zugleich ein sehr gutes natürliches Lösungsmittel ist, nimmt es bei seinem Weg durch den Boden - wo es sich schließlich als Grundwasser sammelt - zahlreiche natürliche Mineralstoffe aus den verschiedenen Gesteinen des Untergrundes auf. Die Beschaffenheit des Grundwassers variiert daher im Bundesgebiet sehr stark aufgrund der vielfältigen geologischen Formationen. In Gebieten mit Kalk-, Gips- oder Dolomitschichten, wie sie z.B. auf der Schwäbischen Alb anzutreffen sind, entstehen so harte Wässer, da die Minerale Calcium und Magnesium aus dem Boden und Gestein herausgelöst werden. Weiche Wässer mit niedrigen Calcium und Magnesiumgehalten treten in Gebieten mit Basalt, Sandstein oder Granit auf. Die Grundwasservorräte werden in den niederschlagsreichen Zeiten im Jahresverlauf, also im Herbst und Winter wieder aufgefüllt. Dort wo das Grundwasser für die öffentliche Trinkwasserversorgung genutzt wird, können zum Schutz der Wasservorkommen Trinkwasserschutzgebiete eingerichtet werden. Sie stellen ein wichtiges Instrument zur Minimierung von Risiken in den sensiblen Einzugsgebiet von Trinkwasserressourcen dar, in dem Verbote, Gebote oder Genehmigungsvorbehalte für gefährliche Handlungen, Einrichtungen und Nutzungen ausgesprochen werden können. Das Trinkwasser unterliegt in Deutschland strengen Qualitätsanforderungen, die seit 1980 einheitlich für Europa festgelegt werden. Danach dürfen im Trinkwasser keine Krankheitserreger enthalten sein, die die Gesundheit des Konsumenten beeinträchtigen können. Ferner muss es genusstauglich und rein sein. Die Trinkwasserqualität wird von den Wasserversorgungsunternehmen und Gesundheitsämtern streng überwacht.
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